Zimmerbrunnen gegen trockene Luft: Ein gangbarer Weg?

  • Beitrag veröffentlicht:14. September 2022
  • Beitrags-Kategorie:Zimmerbrunnen
  • Lesedauer:6 min Lesezeit
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Zimmerbrunnen gegen trockene Luft
Quelle: JKDECODE | Shutterstock.com
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Helfen Zimmerbrunnen gegen trockene Luft? Du wirst es auch schon erlebt haben, dass gerade im Winter die Luft in überheizten Räumen sehr trocken ist und Du mit einem Reizhusten kämpfen musstest. Andererseits werden Zimmerbrunnen auch oft als Ursache von Schimmelbildung angesehen. Ob es hier einen goldenen Mittelweg gibt, das erfährst Du in diesem Beitrag.

Zimmerbrunnen gegen trockene Luft
Quelle: JKDECODE | Shutterstock.com

Ein paar Basics zur Luftfeuchtigkeit

Bevor wir auf den Zimmerbrunnen als mögliches Mittel gegen trockene Luft eingehen, solltest Du verstehen, was sich genau hinter dem Begriff Luftfeuchtigkeit verbirgt. Wenn im Wetterbericht von Luftfeuchtigkeit die Rede ist, dann werden in der Regel Prozentwerte angegeben. 50 % Luftfeuchtigkeit gelten als relativ normal, bei 80 % ist es schwül. Aber was verbirgt sich hinter diesen Werten? Zunächst einmal ist festzuhalten, dass die Luft nur zu einem bestimmten Maß Feuchtigkeit, also Wasser, in gasförmiger Form aufnehmen kann. Die maximale Aufnahmemenge ist der Sättigungswert. Über diesem Wert kondensiert das Wasser wieder, es taut. Die relative Luftfeuchtigkeit gibt an, wieviel Prozent vom Sättigungswert die Luft bereits aufgenommen hat. Der Sättigungswert ist sehr stark von der Temperatur abhängig. Kalte Luft kann deutlich weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft. Ein paar Beispiele für unterschiedliche Lufttemperaturen:

  • 0°C: Der Sättigungswert beträgt 4,84 g Wasser pro m³ Luft. 50 % Luftfeuchtigkeit entsprechen in absoluten Zahlen also 2,42 g/m³.
  • 20°C: Der Sättigungswert ist 17,29 g/m³ Luft. 50 % Luftfeuchte entsprechen also 8,65 g/m³.
  • 25°C: Der Sättigungswert ist 23,04 g/m³ Luft. 50 % Luftfeuchte entsprechen also 11,52 g/m³.
  • 30°C: Der Sättigungswert ist 30,36 g/m³ Luft. 50 % Luftfeuchte entsprechen also 15,18 g/m³.
  • 50°C: Der Sättigungswert ist 82,98 g/m³ Luft. 50 % Luftfeuchte entsprechen also 41,49 g/m³.

Du siehst an diesen Zahlen, dass die Wasseraufnahmefähigkeit auch bei nur leicht ansteigenden Temperaturen schon stark nach oben verschoben wird. Der absolute Feuchtigkeitsgehalt von 8,65 g/m³, also 50 % Luftfeuchtigkeit bei 20°C, entspricht bei 30°C nur noch 28,5 % und bei 50°C sogar nur noch 10,4 %.

Abseits vom Zimmerbrunnen: Vorteile und Nachteile von trockener Luft

In Innenräumen gibt es zwei Aspekte, die im Zusammenhang mit dem Raumklima betrachtet werden müssen. Da ist zum einen die Frage, wie geht es dem Menschen, und zum anderen, wie geht es dem Haus?

  • Trockene Luft ist gut für das Haus, weil die Wände keine Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen können und es nicht zu Schimmel kommt.
  • Trockene Luft ist gut für den Menschen, weil die Thermoregulation des Körpers hier besser funktioniert als bei feuchter Luft.
  • Trockene Luft ist schlecht für den Menschen, weil Schleimhäute ausgetrocknet werden und es zu Reizhusten kommt.

Die Konsequenz aus diesen Betrachtungen ist, dass moderate Luftfeuchtigkeit am besten für den Menschen ist.

Trockene Luft im Winter

Es deutet sich schon langsam an, dass gerade im Winter Zimmerbrunnen ein gutes Mittel gegen trockene Luft sein könnten. Warum ist das so? Im Winter wird in den Innenräumen geheizt. Wenn ein- oder zweimal am Tag stoßgelüftet wird, dann wird kalte Luft in den Raum eingebracht, die aufgrund ihrer Temperatur wenig absolute Feuchte enthält. Das heißt, wenn sie aufgeheizt wird, ist die Luft sehr trocken. Ein Zimmerbrunnen kann die trockene Luft sehr gut anfeuchten, weil das sich in Bewegung befindliche Wasser leichter Wassermoleküle an die Luft abgeben kann als stehendes Wasser.

Zimmerbrunnen gegen trockene Luft im Sommer?

Wenn es draußen (und drinnen) heiß ist, ist die Sache mit dem Zimmerbrunnen als Mittel gegen trockene Luft etwas komplizierter. Denn zunächst einmal geht es darum, ob die Luft bei Hitze überhaupt trocken ist. Denn beim Lüften im Sommer kann auch schwüle und feuchte Luft in die Innenräume gelangen. Dann ergibt der Betrieb eines Zimmerbrunnens aus raumklimatischer Sicht wenig Sinn, weil die Luft nicht trocken ist und nur noch wenig Feuchtigkeit aufnehmen kann. Außerdem kann so Schimmel befördert werden und es kann zu Kreislaufproblemen beim Menschen kommen. Wenn draußen allerdings trockene Hitze herrscht und in die Innenräume nur trockene Luft gelangt, dann gelten für Zimmerbrunnen dieselben Argumente wie im Winter.

Zimmerbrunnen gegen trockene Luft am besten mit Kontrolle

Ein Zimmerbrunnen kann nützlich gegen trockene Luft sein. Wenn die Luft allerdings zu feucht wird, dann sollte der Zimmerbrunnen außer Betrieb genommen werden. Um einzuschätzen, ob Du Deinen Zimmerbrunnen gegen trockene Luft laufen lassen kannst, kannst Du die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer messen. Unter 50 bis 65 % Luftfeuchtigkeit kannst Du die Luft als trocken ansehen und Deinen Zimmerbrunnen fröhlich plätschern lassen, egal ob im Sommer oder im Winter.

 

FAQ zu Zimmerbrunnen gegen trockene Luft

  • Die relative Luftfeuchtigkeit ist das Verhältnis von absolutem Wassergehalt in der Luft und der maximal von der Luft aufnehmbaren Wassermenge (Sättigungswert). Der Sättigungswert ist stark temperaturabhängig.
  • Ein Zimmerbrunnen ist sinnvoll gegen trockene Luft einsetzbar. Aber bei schwüler Luft sollte er eher ausgeschaltet werden.
  • Die Luftfeuchtigkeit kannst Du mit einem Hygrometer messen. Unter ca. 60 % Luftfeuchtigkeit kannst Du Deinen Zimmerbrunnen problemlos gegen trockene Luft laufen lassen.
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Bildnachweise:

Zimmerbrunnen groß: Artikel-ID 1364099408 © JKDECODE | Shutterstock.com