Pollen und Staub: Schwebeteilchen in der Luft

Das Wasser eines Zimmerbrunnens ist ständig in Bewegung und es steht mit der Raumluft in Wechselwirkung. Je trockener und wärmer die Raumluft ist, desto mehr Brunnenwasser verdunstet und befeuchtet die Luft. Das ist besonders im Winter gut für die Schleimhäute und das Wohlbefinden. Es gibt aber auch Teilchen, die nicht den Weg vom Wasser in die Luft nehmen, sondern den umgekehrten Weg gehen. Schwebeteilchen in der Luft wie Pollen und Staub werden vom Wasser des Zimmerbrunnens aufgenommen und gebunden. Aber geschieht das wirklich in einem Ausmaß, dass man von einer echten Luftreinigung sprechen kann?

Zimmerbrunnen nehmen nicht zielgerichtet Staub auf

Ein genauer Blick auf die Funktionsweise eines Zimmerbrunnens zeigt, dass er konzeptionell viel eher ein Luftbefeuchter als ein Staubfänger ist. Das Umwälzen des Wassers ist ein Kernprinzip, mit dem Wassermolekülen der Übertritt in die Luft vereinfacht wird. Um gezielt Staub aufzunehmen, müsste ein Zimmerbrunnen drei Bedingungen erfüllen:

• Eine große Wasseroberfläche würde mehr Staub und Pollen aufnehmen können als eine kleine Oberfläche.
• Eine kontinuierliche Aufbereitung des Wassers – also ein integriertes Filtersystem, welches den Staub wieder dem Zimmerbrunnen entzieht – würde die Kapazität zur Staubaufnahme stets hoch halten.
• Ein Luftumwälzsystem, welches staubhaltige Luft gezielt über die Wasseroberfläche leitet, würde den Staub effizienter aus der Luft entfernen.

Bei den beiden ersten Punkten lässt sich noch diskutieren, inwieweit Zimmerbrunnen diese Anforderungen erfüllen. Aber der dritte Punkt hat eher etwas mit Lüftungssystemen und Klimaanlagen zu tun. Normaler Staub in einem normalen Raum schwebt durch die Luft und setzt sich irgendwann irgendwo ab, aber nicht unbedingt bevorzugt auf dem Zimmerbrunnen.

Staub verschmutzt den Zimmerbrunnen

Den Staub, den der Zimmerbrunnen aus der Luft aufnimmt, findest du später als glitschige Ablagerungen am Boden des Brunnens wieder. Mit der Zeit werden diese mehr und müssen in regelmäßigen Reinigungsprozeduren wieder entfernt werden. Zimmerbrunnen sind in der Regel kleinere Deko-Objekte. Stell Dir vor, Du lüftest Dein Wohnzimmer im Frühjahr oder Sommer zu den gängigen Pollenflugzeiten. Kein normaler Zimmerbrunnen würde es schaffen, gegen die gesamte Staub- und Pollenlast anzukommen. Zum einen „erwischt“ der Zimmerbrunnen nicht genügend Staubpartikel und zum anderen müsstest Du ihn jeden Tag reinigen, wenn der Zimmerbrunnen wirklich einen hohen Anteil des Staubaufkommens auffangen könnte.

Der Effekt eines Zimmerbrunnens gegen Staub ist marginal

Einen Zimmerbrunnen gegen Staub einsetzen zu wollen, das ist ein relativ unsinniges Kaufargument. Ein Zimmerbrunnen hat andere Vorteile als Dekorationsgegenstand, als Mittel zur Entspannung, als Luftbefeuchter. Aber die Vorstellung, sich mit einem Zimmerbrunnen das Staubwischen ersparen zu können, ist absurd. Im Gegenteil, je sauberer der Raum ist und je weniger Staub in der Luft herumschwirrt, desto pflegeleichter wird der Zimmerbrunnen selbst. Die Reinigungszyklen werden dann nämlich länger. Rein physikalisch ist es zwar so, dass ein Zimmerbrunnen etwas Staub bindet, aber im Vergleich zur Gesamtbelastung eines normalen Wohnraums, ist dieser Effekt zu vernachlässigen. Und für Allergiker sind andere Maßnahmen der Luftfilterung und -reinigung deutlich sinnvoller.

Zimmerbrunnen gegen Staub: Staubwischen musst Du trotzdem

Die Quintessenz in Sachen Zimmerbrunnen und Staubreduktion ist nicht wirklich befriedigend. Das, was ein Zimmerbrunnen gegen Staub ausrichten kann, ist nicht zielgerichtet und fast nicht messbar. Das Staubwischen wird Dir der Zimmerbrunnen nicht ersparen. Erfreue dich lieber am Anblick eines schönen Zimmerbrunnens, entspanne Dich bei seinen sanften Plätschergeräuschen oder nutze die Vorteile als Luftbefeuchter bei trockener Heizungsluft im Winter.

FAQ zu Zimmerbrunnen gegen Staub